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Eine Terrasse ist eine tolle Sache – ganz gleich ob ebenerdig am eigenen Haus mit direktem Zugang zum Garten oder hoch über den Wipfeln an der (Dachgeschoss-)Wohnung! Wo sonst kann man so entspannt Freunde einladen, feiern, grillen, gleichzeitig die Natur genießen und dabei auf die Infrastruktur des eigenen Haushalts zurückgreifen?

Terrassenüberdachungen

Nicht zuletzt kann eine Terrasse als persönliche Grüne Oase dienen; inmitten von herrlich mediterranem Kräuterduft lässt es sich gleich nochmal so gut Relaxen, da hier automatisch Urlaubsstimmung aufkommt. Manche schaffen sich einen richtiggehenden Naschgarten auf der Terrasse, inklusive Tomatenpflanzen, deren Früchte man ohne Umweg in die Küche direkt verzehren möchte. Die mögen nun aber gar keine Nässe von oben – und den meisten Menschen geht es nicht viel anders. Regen ist toll, wenn man ihm von einem geschützten Platz aus zusehen kann. Das gilt auch für zu heftige Sonneneinstrahlung oder unangenehm starken Wind.

Eine Terrassenüberdachung muss her, und zwar am besten eine, die nicht beim nächsten Lüftchen – Stichwort Sonnensegel & Co. – gleich mit wegfliegt. Andererseits macht es den Charme einer Terrasse aus, dass man direkt den Himmel sehen kann und sie deshalb ein so heller, freundlicher Ort ist. Viele herkömmliche Terrassenabdeckungen sorgen nämlich nicht nur für Schutz, sondern auch für unerwünschten Schatten. Eine transparente Terrassenüberdachung ist hier die Lösung.

Was ist VSG Glas?

Profis setzen dabei auf VSG Glas, denn anders als viele Kunststoffe ist das stabile Panzerglas äußerst stabil, witterungsbeständig und vergilbt auch nicht so unansehnlich. Aber was genau ist VSG Glas eigentlich? Die drei Buchstaben stehen für Verbundsicherheitsglas. Eine spezielle DIN-Norm garantiert die Durchwurf- und Durchbruchsicherheit, die in verschiedenen Widerstandsklassen erhältlich ist. Einfaches VSG Glas wird schon ab einer nicht einmal einen Zentimeter betragenden Stärke aus zwei Scheiben ESG (Einscheibensicherheitsglas) gefertigt, die mit einer hochreißfesten Zwischenfolie durch Laminierung miteinander verbunden sind. So kommt das VSG auch zu seinem Namen.

Der Vorteil von Verbundsicherheitsglas aus Doppel-ESG liegt auf der Hand: Es zeichnet sich durch eine erhöhte Stoß- und Biegebelastbarkeit aus, denn kurz gesagt kann eine Scheibe ESG eine hohe passive Sicherheit in Sachen Glasbruch bieten, während sich eine aus VSG hergestellte Scheibe durch eine hohe aktive Sicherheit bezüglich der Durchdringung des Glases auszeichnet. Allerdings weist auch das aus zwei Scheiben ESG hergestellte VSG eine nur geringe Resttragfähigkeit auf und splittert zudem im Bruchfalle, weshalb es sich für Überkopfverglasungen wie eine Terrassenüberdachung nicht eignet.

Resttragfähigkeit

Für Überkopfverglasungen wird das VSG Glas also nicht aus miteinander verbundenem Einscheibensicherheitsglas gefertigt, sondern aus zwei miteinander verbundenen Scheiben TVG (teilvorgespanntem Sicherheitsglas). Dieser Verbund ist nicht nur äußerst stabil (so garantiert er beispielsweise eine erhöhte Hagelsicherheit), sondern noch dazu sicher. Sollte das Glas doch einmal brechen, splittert es nicht, sondern bricht gewissermaßen in sich selbst. Vielleicht haben Sie das Phänomen schon einmal an gläsernen Bushaltestellen etc. beobachtet: Die Scheibe zerbricht in viele kleine Scherben, die zwischen Folien festgehalten werden.

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass es Verbund-Sicherheitsglas auch als Kombination aus einfachen Flachglasscheiben mit (teil-)vorgespannten Scheiben gibt. In jedem Falle ist es immer die Klebefolie, die die Struktur des Glases trotz Glassprung eine Zeitlang erhält.

Diese Splitterbindung geht im Falle von aus TVG Glas hergestelltem Sicherheitsglas auch mit einer höheren Resttragfähigkeit im Bruchfall daher. Was aber verbirgt sich hinter Resttragfähigkeit genau? Hiermit bezeichnet man im Glasbau die Fähigkeit einer Verglasung, auch nach ihrem Bruch noch Lasten – im mindesten Falle aber: ihr Eigengewicht – über einen gewissen Zeitraum tragen zu können. VSG Glas ist nämlich eine schwere Sache: je Millimeter Glasdicke kann man getrost von etwa 2,5 Kilogramm Gewicht pro Quadratmeter ausgehen. Manche Glasproduzenten bezeichnen die Resttragfähigkeit auch als Reststandsicherheit. Diese Art von VSG-Verglasung kommt nicht nur als Terrassenüberdachung, sondern auch bei Wintergärten zum Tragen – und sorgt im Falle eines verglasten Balkons als Glasgeländer für die notwendige Absturzsicherheit.

Lichtdurchlässigkeit

Sicherheit klingt ja wunderbar – aber wieviel Licht lässt so ein dickes Panzerglas noch durch? Hierzu gibt es wieder eine DIN-Norm, genauer: Die „DIN EN 410 Glas im Bauwesen – Bestimmung der lichttechnischen und strahlungsphysikalischen Kenngrößen von Verglasungen“, die die Lichtdurchlässigkeit (Fachleute sprechen von Lichttransmission) definiert, welche in Prozent angegeben wird. Die Bezugsgröße 100% ist dabei eine unverglaste Maueröffnung. Die Lichtdurchlässigkeit des Glases wird vor allem durch die Glasdicke beeinflusst – aber auch durch den Eisenoxidgehalt im Glas selbst. Wohingegen konventionelles Einfachglas bei handelsüblichen Glasdicken von drei bis zehn Millimetern bei Lichtdurchlässigkeit von 85 bis 90 Prozent aufweist, liegt die Lichtdurchlässigkeit von einfachem Weißglas, das eisenoxidarm ist, bei 90 bis 91 Prozent.

Die Lichtdurchlässigkeit einer VSG-Verglasung entspricht jener der Flachgläser, die im Verbund verarbeitet wurden. Ein Beispiel: VSG in acht Millimeter Dicke aus Spiegelglas hat eine Lichtdurchlässigkeit von etwa 90 Prozent. Bei dickerem VSG Glas kann dieser Wert mit zunehmender Stärke auf bis zu sechzig Prozent sinken. In jedem Falls hat die verwendete Folie keinen Einfluss auf die Lichtdurchlässigkeit.

Wie wird VSG hergestellt?

Wie bereits weiter oben zu erfahren war, benötigt man für die Herstellung einer VSG-Verglasung mindestens zwei Glasscheiben und eine hochreißfeste Folie. Das eingesetzte Glas hängt vom Verwendungszweck der VSG-Verglasung ab. Um die Glasscheiben dauerhaft mit der Folie zu verbinden, wird herkömmlicherweise entweder das Vakuum-Verfahren mit einem Vakuum-Ofen eingesetzt – oder das Walzen im Heiztunnel. Hierbei wird das „Sandwich“, lose zusammengelegt aus Glas-Folie-Glas mittels Infrarotstrahlung leicht erwärmt, während Gummiwalzen die noch zwischen den Schichten enthaltene Luft herausdrücken. Glas und Folie sind so untrennbar miteinander verbunden.

Besonderes Augenmerk liegt aber auf einer dritten Art der Herstellung von Verbundsicherheitsglas: jener mit einem Autoklaven, einem Druckbehälter. Diese Gerätschaft kennt man in einfacher Ausführung aus der Küche – in Form des Schnellkochtopfes. Das mittels Presswalzen in einem Vorverbundofen vorbereitete Glas-Folien-Glas-Sandwich wird bei der Autoklav Variante nach der Walzung zusätzlich in einen gasdicht verschließbaren Druckbehälter eingelegt, bei einer Temperatur von etwa 120 – 140 Grad Celsius und einem Druck von etwa 12-14 Bar, sodass das Vorverbundglas zu Verbundglas gehärtet wird. Die nunmehr untrennbare Einheit aus Glas und Folie folgt der „DIN EN ISO 12543-1 – 2011-12 Glas im Bauwesen – Verbundglas und Verbund-Sicherheitsglas“, wo sie eine zerstörungsfreie Prüfung überstehen muss. Die zusätzliche Härtung hat ihren Preis – es sind sechsstellige Investitionssummen für den Autoklaven erforderlich, weshalb sie zumeist von größeren, gestandenen VSG-Herstellern verwendet werden.

Wofür eignet sich VSG?

Je nach Ausgangsmaterial und Herstellungsverfahren eignet sich VSG-Glas für verschiedene Zwecke. Aus Einscheibensicherheitsglas gefertigtes VSG kommt überall dort im Wohnbereich zum Tragen, wo die Belastung höher ist als bei herkömmlichem Haushaltsglas: bei den Böden von Vitrinen etwa oder gläsernen Duschkabinen. Außerhalb der Wohnung setzen manche Mittel- und Oberklasse-Automodelle auf Seiten- und Heckscheiben aus VSG; desweiteren verwenden Hallenbäder, Kindergärten oder Schulen VSG – ebenso wie Kommunen, wir erinnern uns an die eingangs erwähnten Haltestellenhäuschen. Wenn es um Überkopfverglasungen wie etwa Terrassenüberdachungen geht, kommt aus chemisch (teil-)vorgespanntem Sicherheitsglas hergestelltes VSG zum Einsatz. Schauen wir uns drei der beliebtesten Verwendungsmöglichkeiten von VSG genauer an:

Windschutzscheiben

Der Straßenverkehr bietet, zumindest gefühlt, immer größere Gefahren. Kein Wunder, dass Menschen heutzutage nicht nur vermehrt auf weniger unfallanfällige SUVs setzen – auch in Sachen Fahrzeugverglasung steht Sicherheit wieder ganz oben auf der Wunschliste. Schließlich soll die Fahrzeugverglasung nicht nur klare Sicht auch bei ungünstigen Licht- und Wetterverhältnissen schaffen, sondern im Unfallfalle auch mögliche Verletzungen minimieren. Die im Fahrzeugbau verwendeten Glassorten für Windschutzscheiben & Co. müssen nicht nur diesen besonderen Anforderungen genügen, sondern benötigen in aller Regel auch spezielle Zulassungen. Ob Schienenfahrzeug, LKW oder PKW – zum Bau der Windschutzscheiben wird hauptsächlich Verbundsicherheitsglas verwendet, da dies im Falle eines Bruchs der Frontscheibe das Risiko von Schnittverletzungen senkt. Zudem ist die Frontscheibe auch der Hauptbelastungsträger des Airbags, weshalb sie extra splitterfest sein muss.

Fassaden

In der Fassadengestaltung spielt Glas zunehmend auch bei Privathäusern eine tragende Rolle – immerhin wirkt eine Glasfassade modern, sauber und, je nach Gestaltung, sogar kühn. Oft kommt hier satiniertes VSG zum Einsatz, denn man möchte als Hausbewohner natürlich die Vorteile der hohen Lichtdurchlässigkeit haben, aber nicht auf dem Präsentierteller sitzen. Beim satinierten VSG, das alle Vorteile von transparentem VSG aufweist, wurde zwischen die beiden Glasscheiben eine mattierte Folie gesetzt, was den fertigen Verbund lichtdurchlässig, aber nicht durchsichtig macht. Im Fassadenbereich kommt VSG auch zur Schalldämmung zum Einsatz. Während eine herkömmliche Glasscheibe von fünf Millimetern Dicke eine Schalldämmung von 30 db aufweist, kann mit leichtem Verbundsicherheitsglas eine Dämmung von 34 bis 37 db erreicht werden. Schon ab fünf db spürt der Mensch eine hörbare Verbesserung.

Terrassenüberdachung

Hauptsache hell ist auch das Motto vieler Terrassenbesitzer. Echtglas ist dabei entscheidend für den Wohlfühlfaktor, der die Terrassenüberdachung zu einem Stück gehobener Wohnkultur macht. VSG-Glas ist für Überkopfverglasungen vorgeschrieben, denn es ist, wie vorangehend gezeigt wurde, robust, sicher und langlebig. Auch hier lässt sich zwischen Klar- und Mattglas wählen. Es gibt auch VSG Glas mit gefärbten Folien – hier wird etwas weniger, aber immer noch genügend Licht durchgelassen. In der Regel genügt beim Terrassendach eine VSG-Stärke von acht Millimetern – lediglich in Wohngebieten mit hoher Schneelast im Winter wird eine Stärke von zwölf Millimetern empfohlen.

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