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Wer selbst Pferde hält oder einen Pensionsstall betreibt, träumt meistens auch von einem eigenen Reitplatz. Viele Pferdemenschen schrecken aus Kostengründen oft vor dem Bau zurück oder sie wissen schlicht nicht, wie sich dieser Wunsch auf wirtschaftliche Weise umsetzen lässt. Mit der richtigen Planung und Kalkulation sollte der Traum doch möglich werden.

Erste Gedanken zum Bau eines Reitplatzes

An allererster Stelle stehen Grundüberlegungen, wie:

  • Brauchen Sie den Reitplatz wirklich?
  • Wie und von wem wird er genutzt werden?
  • Wie groß muss der Platz sein?
  • Gibt es eine Fläche, wo der Reitplatz umgesetzt werden kann?
  • Wie viel können Sie in Eigenleistung erbringen?
  • Haben Sie Erfahrung und können Sie das Projekt umsetzen?

Dann müssen Sie sich den Bau eines Reitplatzes genehmigen lassen. Dazu müssen Sie ein Baugesuch einreichen und mit dem ersten Spatenstich warten, bis die ausdrückliche Genehmigung vorliegt. Das Prozedere geht in den meisten Gemeinden recht schnell vonstatten, nur in Ballungsgebieten und wenn wichtige Fragen geklärt werden müssen, können längere Wartezeiten entstehen.

Welche Arten von Reitplätzen gibt es?

Die Art der Nutzung ist bei fast allen Reitanlagen gleich, Reiter möchten sich mit ihren Pferden auf einem ebenen, gesicherten, abgegrenzten Bereich bewegen können, der den Tieren optimale Trittsicherheit bietet.

Der passende Belag

Optimalerweise sollte der Belag so gewählt werden, dass er das ganze Jahr über nutzbar ist.
Damit sich Reitplätze nicht in Wasserlöcher verwandeln oder im Winter gefrieren, gilt es einige Dinge zu beachten, auf die wir gleich noch näher eingehen werden.

Überdachung

Neben der Größe des Reitplatzes gibt es wesentliche Unterschiede beim Unterbau, dem Belag, der Abgrenzung und Überlegungen zu einer zusätzlichen Überdachung (die alternativ auch später noch angebaut werden kann).

Einsteller befragen

Als Pensionswirt sollten Sie die Bedürfnisse Ihrer Einsteller abfragen. Seien Sie in diesen Fragen offen und versuchen Sie Wünsche auch zum eigenen Vorteil zu erfüllen. Achten Sie aber darauf, sich nicht in Extrawünschen und Meinungsverschiedenheiten Ihrer Einsteller zu verlieren.

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Behalten Sie die Zügel in der Hand und stellen Sie eigene Überlegungen zu Wirtschaftlichkeit und den Möglichkeiten der praktischen Umsetzung an. Als Reiterin oder Reiter werden Sie selbst ganz genau wissen, welche Anforderungen Ihr neuer Reitplatz erfüllen soll.

Realistisch planen

Vielleicht müssen Sie aus Kostengründen oder aufgrund des vorhandenen Platzangebotes Abstriche machen. Im Großen und Ganzen sollten Sie aber immer versuchen, Ihren Traumplatz zu erfüllen, selbst wenn das eine größere Investition bedeutet. Gut geplant und ausgeführt bleibt Ihnen ein Platz für viele Jahre erhalten und erhöht gegebenenfalls den Wert und die Attraktivität Ihres Reiterhofes.

Reitplatz selber bauen: Informationen einholen

Im Internet teilen inzwischen dutzende Pferdefreude und Reiter sehr detaillierte Geschichten über ihren eigenen Reitplatzbau. Geteilt werden neben Bauplänen und Fotos fertiger Anlagen auch Informationen zu den Hürden, der Nutzbarkeit fertiger Plätze und Tipps für andere Reitplatz-Bauer.

Daneben gibt es den Service professioneller Unternehmen, die auf den Reitplatzbau spezialisiert sind. Sie müssen eine solche Firma nicht unbedingt mit den ganzen Arbeiten betrauen, was tatsächlich sehr teuer sein kann. Dennoch können Experten eine Hilfe bei der Bauplatzbeurteilung sein, Vermessungen vornehmen, Pläne anfertigen und Einschätzungen zu den Bodenverhältnissen geben.

Unterschätzen Sie beim Reitplatzbau bitte niemals Erdbewegungen, die Statik, durchdrückende Nässe und den Einfluss von Grundwasser oder Schlamm. Selbst wenn sich nur Ponys auf einem Platz bewegen, sind die Kräfte, die an dieser Stelle auf den Boden wirken werden, doch enorm.

Kosten und Finanzierung kalkulieren

Ein Reitplatzbau ist ein Projekt, das schnell eine größere Summe Geld verschlingen kann. Selbst wenn Sie vieles in Eigenleistung machen können und über einen optimalen Bauplatz verfügen, müssen Sie immer mit mehreren tausend Euro rechnen.

Finanzierung absichern

Ein 20 x 40 Platz inklusiv Trag- und Trennschicht schlägt mit mindestens 12.000 Euro zu buche. Aufwändige Bauten an schwer zugänglichen Stellen oder Komplikationen bei der Entwässerung machen das Projekt schnell teurer.

Bevor Sie loslegen, sollten Sie sich also über die Finanzierung und den wirtschaftlichen Nutzen Gedanken machen. Können Sie die Kosten ganz oder anteilig auf Einsteller umlegen, sind diese eventuell sogar bereit, sich finanziell zu beteiligen? Oder müssen Sie die Summe als Selbstversorger, Reiterhof Besitzer oder privater Pferdehalter selbst aufbringen. Haben Sie nur ein paar Pferde und möchten einen eigenen Platz, können Sie sich auch mit mehreren Reitern zusammentun und einen Platz gemeinschaftlich bauen und nutzen.

Grundstücksvermessung und Entwässerung

Die ersten Maßnahmen sind immer die Vorbereitung des Grundstücks und die Vorarbeiten zur späteren Entwässerung.

Einfach so ein Reitareal auf eine Wiese zu bauen, mag im Sommer funktionieren, doch im Winter bekommen Sie sehr wahrscheinlich ein Problem. Am besten sind Lagen, wo der Platz mit einer minimalen Neigung angelegt werden kann und das Wasser optimal abfließt. Als ideales Gefälle gelten 0,8 – 1,2 %.

Experten hinzuziehen

Sind Sie sich hier unsicher, helfen Fachleute mit Lasertechnik und vermessen Ihren Wunschplatz entsprechend Ihrer Wünsche.

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Reitplätze werden immer als Schichten über den ebenen oder geglätteten Boden angelegt. Seitlich brauchen Sie zwingend eine ausreichend hohe Einfassung, sonst wird der Regen Ihnen den teuren Reitplatzbelag schnell wegspülen.

Tragschicht, Trennschicht, Tretschicht

Selbst einfachste Plätze für den Hobbybedarf sollten mindestens aus drei Schichten aufgebaut sein:

  • Eine ca. 20 cm dicke Tragschicht aus grobem Schotter.
  • Eine ca. 10 cm dicke Trennschicht aus feinen Split.
  • Eine ca. 12 cm dicke Tretschicht aus wasserdurchlässigem Reitplatzsand oder alternativen Materialien.

Die Entwässerung wird in der Regel unter der Tretschicht eingebracht und besteht aus sicheren Rohren, die das Wasser dem Gefälle folgend ableiten.

Sind Paddockplatten eine gute Wahl?

Manche Reiter und Pferdehalter nutzen auch die beliebten Paddockplatten für den Reitplatz. Einige Anbieter werben damit, dass ihre Produkte direkt in Matsch verlegt werden können und trotzdem sicheren Tritt und Halt gewährleisten. Das kann funktionieren, dennoch müssen Sie auf die Platten einen ausreichend dicken Belag und eine Trennschicht aufbringen. Die Pferdehufe graben die Platten sonst schnell auf und die Belastungen bei anspruchsvollem Reiten sind höher als bei einem reinen Auslauf. Die Platten müssen sicher mit dem Boden verankert sein und brauchen eine stabile äußere Einfassung.

Reitsand für die Tretschicht

Als Tretschicht wird in der Regel speziell gewaschener Reitsand empfohlen. Der schmirgelt weniger an den empfindlichen Pferdehufen als normaler Sand. Eine Zeitlang waren alternative Bodenbeläge aus Gummiabfällen, Teppichschnipseln und anderen Materialien beliebt. Insgesamt haben sich diese Materialien im Dauertest dann aber doch nicht durchgesetzt.

Verwenden Sie Hackschnitzel müssen Sie diese insbesondere in feuchten Gegenden oft austauschen oder nachfüllen, was höhere Kosten verursachen kann, als von Beginn an in einen professionellen Reitplatzsand zu investieren. Sägemehl kommt bei Plätzen im Freien nicht infrage.

Die passende Einfassung

Die meisten Reitplatz-Bauer wählen für ihren zukünftigen Platz eine Einfassung aus Holz. Das ist kostengünstig und mit Holz kann sehr flexibel gebaut werden. Je nach Lage und Anforderung kommen auch Beton und Steine sowie Mischungen der drei Werkstoffe zum Einsatz.

Ähnlich wie bei den Paddockplatten werden Bauelemente für Reitplätze inzwischen auch als Kunststoff-Stecksysteme angeboten. Das Praktische an Kunststoff ist die lange Haltbarkeit und der geringe Pflegeaufwand. Allerdings sieht Kunststoff häufig nicht so attraktiv aus wie Naturmaterialien. Achten Sie bei Hölzern auf Langlebigkeit und auf eine gute Imprägnierung.

Welche Hilfsmittel können beim Bau unterstützen?

Wenn Sie selbst bauen möchten, brauchen Sie einige Maschinen und Hilfsmittel. Mit Schaufel und Rechen werden Sie nur kleinste Plätze vorbereiten und ebnen können.

Größere Bauten erfordern  eine professionelle Maschine, wie:

Bedenken Sie bei Ihrem Bau bitte auch, dass LKWs, die Schotter und Sand anliefern, möglichst nah an den Platz fahren können.

Haben Sie eine größere Pferdehaltung, werden Sie wahrscheinlich die ein oder andere Maschine oder einen Kompakttraktor Ihr Eigen nennen. Vielleicht können Sie Maschinen auch bei Nachbarn, Maschinenparks oder bei Landwirten ausleihen.

Schon für einen kleinen Reithof kann es sich lohnen, einen eigenen Minitraktor anzuschaffen. Diese helfen nicht nur beim Reitplatzbau, sondern übernehmen wichtige Aufgaben bei der späteren Pflege des Platzes und im Stallalltag. Neben dem Abschleppen des Platzes und dem Verteilen von neuen Tretschichten können Sie mit diesen kleinen und wenigen Traktoren Heuballen transportieren und schichten.

Alles klar? Dann kann es ja losgehen!

Fangen Sie erst mit dem Bau an, wenn wirklich alle Details geklärt sind. Scheuen Sie sich niemals, Rat einzuholen und Hilfe von Experten in Anspruch zu nehmen. Wertvolle Tipps zum Reitplatzbau können Ihnen unangenehme Überraschungen und schnell mehrere hundert oder sogar tausende Euro von Nachbesserungen einsparen.

Müssen Sie Maschinen mieten, klären Sie deren Verfügbarkeit am besten rechtzeitig vor Baubeginn. Schauen Sie, dass Sie das Projekt gemütlich, aber doch zügig durchziehen und legen Sie die Bauzeit unbedingt in die trockene Jahreszeit ab Mai bis in den Spätsommer hinein. Mit der richtigen Planung, professioneller Ausstattung und Baulust sollte Ihr Traum-Reitplatz bald Realität sein! Wir wünschen Ihnen dabei viel Erfolg!

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