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Wie die Nachfrage nach umweltfreundlichen Reinigungsmitteln steigt

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Die Gefährdung einerseits und der Schutz der Umwelt andererseits sind Themen, die immer häufiger in der Berichterstattung sämtlicher Medien erscheinen. Und das zu recht, die Thematik behandelt unzweifelhaft eines der gravierenden Problemfelder der Gegenwart und vor allem auch der Zukunft, und das weltweit.

Mit der Debatte um CO² und Erderwärmung steht aktuell voll allem die Luftverschmutzung im Fokus, die Verschmutzung von Flüssen, Seen, Meeren und Böden hingegen gerät dabei ein wenig aus dem Blickpunkt. Wasch- und Reinigungsmittel spielen in Bezug auf die Wasserverschmutzung eine gewichtige Rolle, sowohl im Privathaushalt als auch bei der Reinigungsfirma.

Umweltfreundliche Reinigungsmittel sind folgerichtig von größter Bedeutung, wenn echter Umweltschutz gelingen soll und ein Thema, welches im Bewusstsein der Öffentlichkeit immer mehr Raum einnimmt. Doch wie verhält es sich eigentlich mit umweltfreundlichen Reinigungsmitteln?

Umweltfreundliche Reinigungsmittel im privaten Gebrauch

Um zu verdeutlichen, um welche Größenordnung es geht, wenn vom privaten Konsum von Reinigungsmitteln die Rede ist, hier einige trockene Zahlen.

Laut dem Nachhaltigkeitsbericht des Industrieverbands Körperpflege und Waschmittel (IKW) für das Jahr 2019 werden jährlich ungefähr 1,5 Millionen Tonnen Wasch- und Reinigungsmittel an private Endverbraucher verkauft. Fast die Hälfte davon, nämlich etwa 604.000 Tonnen entfallen auf Waschmittel, die andere Hälfte verteilt sich auf Weichspüler, Geschirrspülmittel, Allzweckreiniger aller Art und andere diverse Reinigungsmittel. Der daraus resultierende Chemikalieneintrag ins Abwasser beträgt ca. 564.554 Tonnen.

Das zunehmende Umweltbewusstsein der privaten Verbraucher im Allgemeinen wird mittlerweile in zahlreichen Studien belegt und ist damit auch für die Sparte Reinigungsmittel im Besonderen von zunehmender Bedeutung. Das zeigt sich auch in den reinen Verkaufszahlen.

Laut dem Marktforschungsinstitut IRI etwa entfällt auf Reinigungsmittel mit Ökolabel für 2020 im Vergleich zum Vorjahr ein Umsatzplus von 17,4% oder dem entsprechend 24 Millionen Euro. Das ist eine Wachstumsrate, wie man sie sich in vielen anderen Branchen nur wünschen kann.

Als Anzeichen dafür, dass diese Entwicklung wohl tatsächlich auch in Zukunft weiter gehen wird, darf man es wohl bewerten, wenn große Konzerne wie jüngst zum Beispiel Evonik ankündigen, in die Produktion von Biotensiden einzusteigen.

Spätestens dann, wenn Chemiekonzerne damit beginnen, ihre Produktion auf Nachhaltigkeit umzustellen, darf man eine solche Entwicklung wohl tatsächlich auch langfristig ernst nehmen.

Und was macht eine Reinigungsfirma?

Neben den Reinigungsmitteln, welche in Privathaushalten verwendet werden, kommen desweiteren unbekannte Mengen gewerblicher und industrieller Reinigungsmittel hinzu.

Ein besonderes Augenmerk liegt also auf der Reinigungsfirma, welche gewerblich tätig ist und als Großabnehmer von Reinigungsmitteln selbstverständlich eine gewichtige Rolle spielt. Steigen auch Reinigungsfirmen auf umweltfreundliche Reinigungsmittel um, ist ein weiterer großer Schritt in Richtung Nachhaltigkeit getan.

Die Bedeutung der Branche darf dabei nicht unterschätzt werden, auch hier zwei Zahlen zur Einordnung. Zum Ende des Jahres 2021 beschäftigte die Gebäudereinigung etwa 700.000 Mitarbeiter und erreichte Umsätze von um die 20 Milliarden Euro.

Die Betätigungsfelder einer Reinigungsfirma sind vielfältig. Sie umfassen etwa die Reinigung von Büroräumen, privaten Wohnräumen, kompletten Geschäftsgebäuden, Anstaltsgebäuden oder Fabriken. Sanitär-und Küchenreinigung stellen ebenso besondere Anforderungen an eine Reinigungsfirma wie die Fenstereinigung oder Außenbereiche.

Es ist leicht ersichtlich, dass gerade im gewerblichen Bereich, wo es auch viele Kleinunternehmen gibt, nicht zuletzt auf den Faktor „Kosten“ geschaut wird. Der Umweltgedanke mag hierbei, wenn überhaupt, eher nebensächlich sein.

Und doch, es gibt auch hier positive Beispiele. So ging der Umweltpreis in Baden-Württemberg 2021 an ein Familienunternehmen der Reinigungsbranche. Der Einsatz nachhaltiger Reinigungsmittel war und ist hierbei ein wichtiger Baustein des Erfolgs.

Die Verknüpfung mit bestimmten Kriterien bei der Auftragsvergabe an eine Reinigungsfirma durch öffentliche Haushalte wäre vielleicht eine gute Möglichkeit, der gesamten Branche weitere Anreize zu geben. Und nicht zuletzt durch das eingangs bereits angesprochene wachsende Umweltbewusstsein mag der ein oder andere Unternehmer der Reinigungsbranche auch die Möglichkeiten in Bezug auf das Firmenimage erkennen.

Umweltfreundliche Reinigungsmittel – worauf es ankommt

Für den Endverbraucher stellen sich jenseits der großen Debatten aber ganz konkrete Fragen in der Situation, in der er/sie vor dem Regal steht und sich entscheiden muss.

Was ist ein umweltfreundliches Reinigungsmittel?

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Ein Reinigungsmittel ist eine Substanz, welche immer eine chemische Wirkung hervorruft. Dies trifft bereits auf normale Schmierseife zu. Darüber muss man sich im Klaren sein. Völlig ohne geht es nicht, es geht also vor allem darum, die Belastung so gering wie möglich zu halten.

Tatsächlich kommt man bei den alltäglich anfallenden Verschmutzungen durchaus mit wenigen Mitteln aus, welche auch schon frühere Generationen verwendet haben. Essig, Zitronensäure, Soda und Natron können auf unterschiedliche Weise erfolgreich verwendet werden. Auch die bereits erwähnte Schmierseife kann mehr, als Hände von Schmutz befreien.

Für die Entscheidung vor dem Regal im Handel oder bei der Anwendung selbst geht es neben der Wirksamkeit im Prinzip, stark vereinfacht, um diese 3 Fragen:

  1. Wie umweltverträglich sind die Inhaltsstoffe?
  2. Sind die Inhaltstoffe leicht abbaubar?
  3. Welche Menge benötige ich wirklich?

Entscheidend für die Reinigung sind Tenside. Diese sind mittlerweile vollständig biologisch abbaubar, Unterschiede gibt es aber bei den anderen Inhaltsstoffen wie Phosphonaten, Konservierungsmitteln, Duft- und Farbstoffen. Diese können nur schwer oder gar nicht abbaubar sein, sich in der Umwelt anreichern und auch zur Überdüngung beitragen.

Ökologische Reinigungsmittel erfüllen wichtige Kriterien der Umweltverträglichkeit und ersparen ihnen als Endverbraucher die Beschäftigung mit der sicher im Detail nicht einfachen Thematik. So reinigen diese etwa mit Tensiden auf Grundlage nachwachsender Rohstoffe wie natürlicher Fette und Zucker, auf alle synthetischen Stoffe wird verzichtet.

Der Grundsatz „weniger ist mehr“ gilt im Übrigen nicht nur für die Inhaltstoffe des Reinigers, sondern lässt sich auch auf die Anzahl unterschiedlicher Reiniger anwenden. In der Regel benötigt man nämlich nicht für jede Anwendung ein spezielles Mittel, ein guter Allzweckreiniger kann bereits vieles ersetzen. Und folgerichtig ist natürlich ein sparsamer Umgang angebracht. Denn am umweltverträglichsten ist der Reiniger, welcher erst gar nicht in die Umwelt gelangt. Also auch hier gilt: weniger ist mehr.

Ein Faktor, welcher manchmal leicht übersehen wird, betrifft die Verpackung. So umweltverträglich ein Reiniger auch sein mag, der Vorteil würde zunichte gemacht werden, wenn er in einer unnötig großen Verpackung aus umweltschädlichen Stoffen angeboten würde. Ökologisch orientierte Hersteller bieten oftmals Nachfüllpacks an, die in kleiner Verpackung zum Auffüllen der Großverpackung aus dem ersten Kauf dienen.

Wenn sie nun besorgt oder erschrocken sind wegen der vielen Details, welche es zu beachten gibt, ist dies verständlich. Da es den meisten Verbrauchern so ergeht, wurden entsprechende Siegel eingeführt. Hersteller, die entsprechend zertifiziert sind, erfüllen die maßgeblichen Kriterien. Doch es lohnt sich ein Blick auf diese Siegel.

Die Sache mit den Gütesiegeln

Als Kunde ist man auch bei der Beachtung der Gütesiegel nicht aus der Verantwortung entlassen, genauer hinzuschauen. Denn neben den echten Umweltzeichen und Biolabeln gibt es auch sogenannte Industrielabel. Diese sind quasi von den Unternehmen oder Branchenverbänden selbst geschaffen und erfüllen eben auch nur die Kriterien, welche diese sich selbst gesetzt haben. Eine Kontrolle über deren Einhaltung ist dabei auch nicht in allen Fällen gewährleistet. Eine belastbare Aussage über deren Umweltverträglichkeit kann bei letzteren also nicht getroffen werden. Ohne böswillige Absicht darf man durchaus unterstellen, dass es sich bei vielen Zeichen vor allem um ein Werkzeug aus dem Instrumentenkasten des Marketings handelt.

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Es empfiehlt sich, sich vorab Klarheit über die Siegel zu verschaffen und sich somit ein Entscheidungskriterium zurechtzulegen, welches dann vor dem Regal einfach angewendet werden kann.

Ohne Bedenken darf man sicher das deutsche Siegel „Der Blaue Engel“ und das europäische Umweltzeichen „Euroblume“ als vertrauenswürdig bezeichnen. Beide gehören zur Kategorie der „Typ-I-Umweltzeichen“ und werden nach einem klaren Kriterienkatalog bewertet.

Andere Labels sollte man sich genau anschauen und danach prüfen, wer sie erstellt, ob diese von unabhängiger Seite geprüft und bewertet werden usw. Da immer wieder neue Labels hinzukommen oder Veränderungen auftreten können, informiert man sich im Zweifelsfall am besten auf den entsprechenden Seiten der Verbraucherzentralen oder dem Umweltbundesamt.

Fazit

Die Nachfrage nach umweltfreundlichen Reinigungsmitteln steigt und sie wird voraussichtlich weiter steigen. Dies ist vor allem dem wachsenden Umweltbewusstsein immer größerer Teile der Bevölkerung geschuldet. Diese Tatsache fügt sich nahtlos ein in das Gesamtbild eines Bewusstsein-Wandels. Grüne Energieerzeugung, emissionsfreie Fahrzeuge, ein verändertes Verhalten in vielen anderen Bereichen wie Ernährung, Reisen oder der Wahl von Versicherungen und Geldanlagen, umweltfreundliche Reinigungsmittel sind da nur ein weiterer logischer Baustein.

Der Privathaushalt oder die kleine Reinigungsfirma mögen den Anfang machen, aber es mag gut sein, dass die Entwicklung eine neue Eigendynamik erzeugt, ähnlich wie es sich etwa bei der Elektromobilität derzeit abzeichnet.

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